Katastrophenübung „Zeus 2005“

Auch die Feuerwehr der Marktgemeinde hat an diesem Wochenende am der größten Katastrophenübung in der Geschichte Oberösterreichs teilgenommen.

Übungsannahme der „Zeus 2005“ waren die verheerenden Auswirkungen eines Ausbruches des Vulkans Ätna in Sizilien. Die darauf folgenden extremen Klimaereignisse mit Ascheregen, Stürmen, Gewittern und großen Niederschlagsmengen führen zu schweren Behinderungen und Unfällen im Verkehr, durch Kurzschlüsse entstehen Brände und Stromausfälle, große Teile der Trinkwasserversorgung fallen aus. Abgängige oder von den Unwettern betroffene Personen müssen gesucht, geborgen und betreut werden. Zudem nützt eine radikale Gruppe die unübersichtliche Lage, um politische Ziele durch die Besetzung eines Umspannwerkes durchzusetzen. Zur Untermauerung ihrer Forderungen droht die Gruppe eine biologische oder chemische Waffe zu zünden.

Aus diesen (fiktiven) Rahmenbedingungen ergaben sich insgesamt 15 Übungsszenarien, die von den Hilfsmannschaften teilweise mehrmals durchgespielt werden mussten. Nachfolgend finden Sie eine detaillierte Szenarienübersicht:

Flugunfall Flugplatz Wels

Übungsszenario: Ein Kleinflugzeug stürzt im Bereich des Welser Flughafens ab und fängt dabei Feuer. Arbeiter, die in der Nähe beschäftigt sind, werden durch Trümmerteile verletzt. Nach dem Absichern der Absturzstelle und der Brandbekämpfung durch die Feuerwehr unter schwerem Atemschutz können die Verletzten von den Feuerwehrmännern aus dem Gefahrenbereich entfernt und der Rettung zur weiteren Behandlung übergeben werden.

Brand in Lackierbetrieb

Übungsszenario: Eine Explosion in der Lackierkabine eines Karosseriebetriebes fordert am späten Abend an die 30 teils Schwerverletzte. Diese haben an einer Firmenfeier teilgenommen und waren im gesamten Firmenareal unterwegs. Feuerwehrmänner unter schwerem Atemschutz das Gebäude geräumt und die Personen der Rettung zur weiteren Behandlung übergeben. Parallel dazu wurde die Brandbekämpfung vorbereitet und das Feuer schließlich gelöscht.

Massenkarambolage in Autobahntunnel

Übungsszenario: Ein Horrorszenario wurde im Autobahntunnel der Welser Westspange kurz nach Mitternacht Wirklichkeit. Mehrere Autos hatten sich ineinander verkeilt, zwei Lkw sich im Tunnel quergestellt. In der Massenkarambolage kamen in den teils vollbesetzten Fahrzeugen mehr als 50 Personen zu schaden – zum Großteil wurden diese schwer verletzt, dutzende mittel- und leichtverletzt. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettung waren mit der Bergung und Versorgung der unfallopfer beschäftigt. Vor allem die Feuerwehr musste mit schwerem Gerät Rettungsöffnungen für die Sanitäter schaffen, ehe diese die Verunfallten versorgen konnten.

Brand am Lokalbahnhof

Übungsszenario: Durch die extremen Witterungsverhältnisse kommt es am Welser Lokalbahnhof zu einem Brand – zahlreiche wartende Fahrgäste versuchen aus dem Bahnhofsgebäude zu flüchten, was ihnen aber nur teilweise gelingt. Die Feuerwehr kann die vermissten Personen aus dem Gebäude retten und an das Rote Kreuz übergeben, gleichzeitig wird dieses bei der Evakuierung der restlichen 30 Mittel- und Leichtverletzten Personen unterstützt.

Busunfall Traunbrücke

Übungsszenario: Beim Queren der Traun über die Traunbrücke kommt ein mit neun Personen besetzter Kleinbus ins Schleudern. Der Bus durchstößt das Brückengeländer und stürzt mehrere Meter in die Tiefe. Die Insassen des Bussen werden dabei teils schwer verletzt. Für ihre Bergung muss die Feuerwehr das Wrack sichern, ehe die Verletzten geborgen und dem Roten Kreuz übergeben werden können.

Strahlenunfall Industriebetrieb

Übungsszenario: Nach der Explosion während einer Druckprobe in der Hauptmontagehalle eines Industriebetriebes werden Mitarbeiter des Betriebes mit einem Testisotop kontaminiert. Da es auch zu einer enormen Staubentwicklung kommt, befinden sich die Personen, die sich zum Zeitpunkt des Zwischenfalles in der Halle aufhalten, in einem radioaktiv verstrahlten Bereich. Den Spürtrupps der Feuerwehr gelingt es, für zum Teil schwer Verletzte zu bergen, aus der Gefahrenzone zu entfernen und an das Rote Kreuz zu übergeben. Zudem wird auch das kontaminierte Personal der Firma gesammelt und der Rettung zur weiteren Untersuchungen anvertraut. Im Anschluss an die Personenbergung stellen die Strahlenexperten der Feuerwehr das radioaktive Gut sicher.

Brand Landesgericht Wels

Übungsszenario: Durch Schweißarbeiten kommt es im Erdgeschoß des Gerichtsgebäudes zu einer Explosion. Anfangs ist noch unklar ob es sich um mehrere Gasflaschen oder eine Druckleitung handelt. Auch ein Anschlag konnte nicht ausgeschlossen werden. Durch die Druckwelle und den ausgebrochenen Brand sind unzählige Personen verletzt. Auch die herabstürzenden Trümmer waren ausschlaggebend für die große Anzahl. Die zwei Löschzüge der Feuerwehr begannen einerseits sofort unter schwerem Atemschutz mir der Personenbergung. Andererseits wurde unverzüglich mit einem Löschangriff begonnen. Die zwei Drehleitern waren einer der Hauptgründe für die rasche Rettung der über 40 teils schwer Verletzten. Nachrückende Kräfte verstärkten die Atemschutztrupps. Auf den Triageplätzen fand die Übergabe der Personen an das Rote Kreuz statt. Nach erfolgreicher Brandbekämpfung wurde das Gebäude noch belüftet.